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JOHANNES KÜRSCHNER
© Anne Hornemann
Johannes Kürschner, geboren 1999 in Darmstadt, erhielt seinen ersten Geigenunterricht im Alter von fünf Jahren bei Prof. Konstanze Beyer in Leipzig. Seine musikalische Ausbildung führte ihn 2015 in die Nachwuchsförderklasse der HMT Leipzig zu Prof. Friedemann Wezel. 2017 begann er sein Studium an der HfM Weimar bei Prof. Andreas Hartmann im Hauptfach Violine mit Profilfach Komposition bei Prof. Ullrich Kreppein und Sven Daigger.
Wichtige musikalische Impulse erhielt er u.a. von Uroš Rojko, Zsolt-Tihamér Visontay, Alexander Pavlovsky und Alexandra Soumm, mit der er unter Regie von Olivier Dhénin mehrere französisch-deutsche Musiktheaterproduktionen in Rochefort und Paris realisierte.
Seit 2014 sammelte er vielseitige Erfahrungen im Orchesterspiel zunächst beim Jugend-Sinfonie-Orchester-Leipzig, dann in der Deutschen-Streicher- Philharmonie und u.a. als Konzertmeister beim Landes-Jugend-Orchester-Sachsen. Aktuell ist er ständige Aushilfe in der Staatskapelle Weimar. Diverse Konzertreisen führten ihn nach Frankreich, Italien, Großbritannien, in die USA, nach Peru und Südafrika.
Als Solist konzertierte er bereits mit dem LJO-Sachsen, mit dem Leipziger Symphonieorchester, dem Weimar-Stadt-Orchester und zuletzt mit Sinfonietta Dresden unter der Leitung von Milko Kersten, mit dem die Wieder-Erst-Aufführung des Violinkonzerts op. 9 (1929) von Stefan Frenkel, bei Konzerten in Görlitz, Dresden und Chemnitz gelang.
In seinem Repertoire setzt Johannes Kürschner einen besonderen Schwerpunkt auf die Musik des 20. und 21. Jahrhunderts, sowie auf unbekanntere Werke und Komponisten anderer Epochen. Uraufführungen und die Praxis zeitgenössischer Musik sind für ihn unverzichtbarer Bestandteil in der Auseinandersetzung mit unserer Musiktradition.
Als Komponist beschäftigt sich Johannes Kürschner mit ganz unterschiedlichen Facetten der zeitgenössischer Musik. Dabei sucht er immer wieder die Schnittstellen zu anderen Musikformen und Genres, wie z.B. zum Jazz oder zur elektroakustischen Musik. Besonders interessiert ihn die Verknüpfung von sogenannter ernsthafter Musik mit den teils komisch-komödiantisch wirkenden Aspekten des Puppentheaters. Hier verbindet ihn eine langjährige Zusammenarbeit mit dem Autor und Puppenspieler Moritz Schönbrodt, mit dem er zuletzt Projekte wie „Blätter, Dämmerung – Die Esche von Eythra“ (Leipzig, 2021) oder „Theatrum Mundi: Von der Kraft der Luft..." (Magdeburg, 2021) mit Ingo Mewes realisierte.
Das letzte Kooperationsprojekt „Driving Forces“ – eine Kammer-Oper-Puppentheater-Farce über die treibende Kraft Stehender – wurde als Prozessförderung von NEUSTART KULTUR im Programm #TakeHeart gefördert und als Stückentwicklung mit der „Spreehalle-Berlin“ als Kooperationspartner realisiert . Das Stück beschäftigt sich mit der Frage: „Was zeichnet eine revolutionäre Situation aus?“ im Kontext der Friedlichen Revolution 1989 in Leipzig in der DDR.
Zuletzt war Johannes Kürschner als Komponist und Performance-Künstler beim interdisziplinären Workshop „Werkstatt: SPIEL“ am Deutschen Nationaltheater Weimar im Rahmen des Festivals „Weimarer Wochenenden für aktuelles Musiktheater“ unter der Leitung von Andrea Moses, Michael Höppner, Maria Buzhor und Trond Reinholdtsen beteiligt.